Montag, 2. August 2021

 





Mein Rotkäppchen im Juli

Das Rotkäppchen , das Lieblingsmärchen meiner jüngsten Tochter. ...“Es war einmal eine kleine, süße Dirn, die jedermann liebhatte, der sie nur ansah. Am allerliebsten aber hatte sie ihre Großmutter, die wusste gar nicht was sie dem Kinde alles geben sollte. Einmal schenkte sie ihm ein Käppchen von rotem Samt. Und weil es ihm so gut stand und es nichts anderes mehr tragen wollte, hieß es nur noch das Rotkäppchen....“

Das Märchen vom Rotkäppchen will uns vieles sagen. Es enthält so viele versteckte Botschaften und Lehren wie kaum ein anderes Märchen, finde ich.

Da ist die Großmutter, die dem Kind sehr nahe steht, die nur das Beste für es will, die das heranwachsende Mädchen beschützen möchte. Altes Wissen von den Großeltern, Eltern wird dem Kinde, das nun bald keins mehr ist, mitgegeben. In der Hoffnung es vor unangenehmen Erfahrungen zu bewahren. Das rote Käppchen steht für , „Achtung! Jetzt wird es ernst für dich , aus dem Mädchen wird eine Frau!“ Dann ist da die Mutter von Rotkäppchen, die dem Mädel durchaus was zutraut und es seinen (rechten) Weg ausprobieren lässt. Sehr taffe Mutti, mir schlottern immer noch die Knie, wenn ich meine Große auch nur mal in die Kaufhalle schicke...

Die Mutter schickt sie los, mit der Ermahnung , nicht vom Wege abzugehen und gut aufzupassen und natürlich nett zur Großmutter zu sein. Sie sagt ihr nicht: „ Nimm dich in Acht vor dem Wolf!“ Sie weis um die Gefahren da draußen im finsteren Wald, aber sie ist so mutig , das Kind seine Erfahrungen machen zu lassen. Ich glaube sie weis, das man Kinder nicht auf alles vorbereiten kann, nicht vor jedem Schmerz, jeder Enttäuschung bewahren kann. Das ist so unendlich schwer, die größte Herrausforderung am Eltern sein.

Rotkäppchen geht nun los und es kommt wie es kommen muss, sie trifft den Wolf, Sinnbild des bösen Verführer. Der wittert fette Beute und umgarnt das Mädchen , lenkt es ab. Und so naiv wie sie eben noch ist , fällt sie rein auf seine List, lässt sich bezürrzen und geht von (ihrem) rechten Wege ab. Dann nimmt alles seinen Lauf . Es ist nicht mehr aufzuhalten, viel zu tief steckt sie schon drin im Plan der Wolfes. Eretten wird sie der Jäger...ich hab mich immer gefragt , ob das die Vaterfigur ist, denn der kommt überhaupt nicht vor in der ganzen Geschichte. Wo er doch grade jetzt gefragt wäre, jetzt im Übertritt ins Erwachsenalter von Rotkäppchen. Am Ende geht alles gut aus. Rotkäppchen wird gerettet und hat hoffentlich was gelernt aus der Sache. Sich treu bleiben, wach sein für alle Eindrücke, aufmerksam sein und böse Absichten bemerken . Sie wird noch viele , oft auch schmerzliche Erfahrungen erleben, aber an jeder wird sie wachsen und etwas daraus lernen...hoffentlich...

Wir müssen unsere Kinder irgendwann loslassen und ihren Weg gehen lassen, die erste Liebe, der erste Liebeskummer. Die ersten schönen Gefühle, die ersten Enttäuschungen...

Das hört ja auch nie auf, wenn man auch als Erwachsener denkt, hey jetzt hab ichs drauf , jetzt weis ich wie der „Hase“ läuft...man lernt ja doch nie aus und so viel ist immer möglich.

Ich hoffe das meine Kinder noch eine weile Kinder bleiben und es mir gelingt ihnen alles wichtige mit auf den Weg zu geben und ich sie ìhren Weg auch gehen lassen kann, auch wenn er mal falsch ist und im „Wolfbauch“ endet. Ich habe das Vertrauen , das alles irgendwie wird und man im Zweifel um eine Erfahrung reicher ist. Es gibt eigentlich kein Richtig oder falsch, nur wer wagt , gewinnt, manchmal eben eine neue Erkenntnis.


Nun zu meinem Rotkäppchenwerk, ich hatte ursprünglich was ganz anderes vor, habe es nur leider nicht in die Tat umsetzen können, weil ich wieder mal viel zu viele Eisen im Feuer hatte...

Aber ich gebe unserem Rotkäppchen heute etwas mit ins Körbchen für die Großmutter. Einmal „Elisabethbrötchen“, ein Teil eines Ferienprojekts mit meinen Hortkindern. Die heilige Elisabeth war eine starke Frau , die im Jahre 1211 als ungarische Prinzessin nach Eisenach kommt und dem Landgrafen Ludwig versprochen war.(mit grade mal 4 Jahren). Elisabeth

Allen Widrigkeiten zum Trotz wird aus den beiden später tatsächlich ein Liebespaar. Die Geschichte der Elisabeth ist eine für mich zutiefst bewegende Geschichte, sie war ihrer Zeit weit voraus , Rebellin und Heilige zugleich. Man sagte ihr auch eine Menge Wundergeschichten nach. So auch die des „Rosenwunder“. Diese Sage war ein Schwerpunkt in unserem Ferienprojekt , dazu gehören die gebackenen Brötchen, die super lecker und echt leicht, schnell auch mit Kindern herzustellen sind. Hier das Rezept.










Das nächste ist ein wunderbarer Löwenzahnhonig, den ich schon vor längerer Zeit mit meiner Tochter hergestellt habe,

Dieser wird der Großmutter nicht nur gut schmecken , sondern auch gut tun für ihre Gesundheit. Und nun zu Maika...

 



Rezept und Wirkung Löwenzahnhonig

















Liebe Grüße, eure Sandy....

1 Kommentar:

  1. Oh... diese Sage kannte ich noch gar nicht. Ich sollte zu dir in den Ferienhort kommen. Das klingt spannend und lecker :-) Viele liebe Grüße und weiterhin ganz viel Ferienfreude! Maika

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