Mein Aschenputtel im Januar
Es geht in die zweite Runde mit Maikas märchenhafter Jahresaktion.
Aschenputtel macht den Anfang. Kaum ein Märchen hat wohl so viele Adaptionen , Abwandlungen und manchmal auch Verunstaltungen erlebt, wie unser Aschenputtel, Aschenbrödel bei Bechstein, Cinderella im englischsprachigen Raum und Cendrillon,in der französischen Fassung..! Aus der übrigens auch die Fassung mit der guten Fee und der Kürbis - Kutsche stammt. Im deutschen Klassiker der Gebrüder Grimm sind die Täubchen die guten Helferlein. Bei Disney hat man dann irgendwie aus allem was zusammen gewürfelt...ich bekenne, ja ein Disney – Fan werde ich in diesem Leben nicht mehr! Mein Spitzenreiter ist der Filmklassiker „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ . ( ja ..auch hier schön durchgemischt und sooo kitschig, aber ich liebe diesen Film!!)
Entscheidend war in diesem Märchen ja der Haselreis , den Aschenputtel auf das Grab der verstorbenen Mutter pflanzt und der dann später „Gold und Silber“ in Form des passenden Kleides herabregnen lässt.
So auch im Film ähnlich , die drei „Zauber Haselnüsse“.
Was mich dazu bewog mich einmal genauer mit dem Haselnussstrauch zu befassen.
Wow, was die Haselnuss so alles kann!! So gilt die Hasel als Glücks- Schutz- und Lebensbaum. Man sagt ihr magische Kräfte nach. Sie ist ein Fruchtbarkeitssymbol.
Die Hasel gilt als Unheil abwehrend, und soll vor Krankheiten schützen . Auch werden Wünschelruten aus ihr hergestellt, da sie Energien gut leiten soll.
Um nur einiges zu nennen, eine richtige Wunder(Zauber)pflanze!!
Hier ein Link zu einer ausführlicheren Erläuterung, wer sich interessiert.
Ich gehe seither sehr ehrfürchtig an unserer Hasel vorbei!!
Die Handlung des Märchens ist ja sehr markant, das Motiv , ich nenne es mal „Phönix aus der Asche“, kommt auch in vielen anderen Märchen vor. So auch im „Allerleirauh“ im „ König Drosselbart“ und ich finde auch ein bisschen in der „Gänsemagd“.
Die Botschaft , das man auch aus den schlechtesten Umständen heraus kommen kann und das Gute am Ende erkannt und von der „Asche“ befreit wird, zieht sich durch diese Märchen. Neid , Hass , Missgunst und Demütigungen der anderen zum Trotz erträgt sie alle Schmach , um dann mit einem Prinz belohnt zu werden. Sie legt die schmutzige Hülle ab und erstrahlt in ihrer ganzen Schönheit, ja schon eher Reinheit. Am Ende bleiben die Strafen für die gemeinen „Ziegen“ von Stiefschwestern nicht aus. Sehr subtil und mal wieder horrormäßig (sind wir ja schon einiges gewohnt...) mit Zeh- und Fersen Verlust...ach ja und die Augen....das Ende lese ich den Kindern so nie vor. Die Augengeschichte lass ich immer weg!! Da habe auch ich als eingefleischter Märchenfan Grenzen!!!
Als Kind habe ich immer so mit Aschenputtel mitgelitten. Wie hat sie mir immer leid getan! Und das sie immer pünktlich um Mitternacht die Flucht ergriff und sich nie zu erkennen gegeben hat, hat mich sehr beeindruckt. Gewagt aber Ende einfacher, wäre es doch gewesen dem Prinz gleich am ersten Abend die Karten auf den Tisch zu legen. Aber wer weiß wie es gekommen wäre..? Diese unschuldige Bescheidenheit und auch Scham haben sie letztlich zum „Happy- End“ gebracht.
Nun möchte ich zu meinem Werk kommen und den Kreis mit der Hasel wieder schließen.
Ich finde dem Haselstrauch gebührt mehr Beachtung, so wie auch in dem Gedicht „ Die Drei Spatzen“ von Christian Morgenstern
und nun ab zu Maika und auf zum Februar mit “ Jorinde und Joringel“,
liebe Grüße eure Sandy!