Meine
Gänsemagd im Dezember,
das
letzte Märchen in der zauberhaften Märchenparade von Maika. Mit
Erstaunen habe ich gelesen , das es diese Mitmachaktion von Maika
schon seit 2015 gibt. 2015, das Jahr in dem ich mein Stübchen bezog
und meinen Blog eröffnet habe. Zu den ersten Themen „Farben des
Regenbogens“ und „Revue der Muster“ war ich zunächst noch
stiller „Zaungast“. Zuwenig Zeit blieb damals, denn ich hatte
auch 2015 unsere jüngste Tochter geboren und zwischen Stillmahlzeit
und Augenringen nicht viel Luft für andere Projekte. 2017 dann zur
„Materialrevue „ war ich dann fast jeden Monat mit dabei und
werkelte etwas zum ausgelosten Material. Ich fand es sehr spannend
damals , zumal ich so auch Material ausprobierte wie z.B. Snappap .
Eine tolle alternative zu Leder. Man wächst an seinen Aufgaben und
so probierte ich viel aus , was ich ohne diese Aktion von Maika nie
probiert hätte. Das Jahr darauf , Thema „Zwei Farben“ hab ich
ausgelassen, warum , weis ich auch nicht mehr. Zu der
„Buchstabenrunde“ war ich wieder dabei und da begann es dann, das
man mal abstrakt um die Ecke denken musste. Ein sehr schönes Thema!
Sogar ein Stöffchen wurde für mich ausgelost, zum Buchstaben , E ,
wie Elefant. Ein zuckersüßer Elefanten-Baumwollstoff.
Ja
und dann kamen zwei Jahre Märchen. Wie großartig war das!!Jeden 1.
im Monat fieberte ich schon entgegen, was nun für ein Märchen dran
wäre . Immer fiel mir nach wenigen Stunden etwas ein , was ich
machen würde.
So
auch diesmal ,zum letzten Mal zu den zauberhaften Märchen, denn
leider (eine kleine Träne hab ich schon im Knopfloch, ich dachte mir
das Maika bestimmt was neues beginnt...ist ja auch dran! .. aber so
im Hinterstübchen hoffte ich wohl insgeheim auf eine Fortsetzung...)
endet das Märchenthema und macht nun Platz für neue aufregende
Reisen, wenn auch nur mit dem Finger auf der Landkarte!
Für
mich fühlt sich grade alles nach Abschied an, das neue Thema kommt
mir erstmal fremd vor, kann ich gerade noch nicht viel mit anfangen.
Zumindest nicht mit Berlin. Aber mal sehen, vielleicht lockt ja das
eine oder andere Reiseziel in diesem Jahr noch was aus mir heraus.
Nun
aber zur Gänsemagd. Es ist das erste Märchen in dieser Runde , das
ich nachlesen musste. Ich kannte es zwar , aber nur wage. Als Kind
wollte ich das nicht hören, wegen dem Pferdekopf an der Wand.(siehe
oben auf dem Bild aus meinem Märchenbuch) Das hatte mich schon als
Kind nichts Gutes ahnen lassen. Ich hätte es übrigens toll
gefunden, wenn Fallada wieder lebendig geworden wäre im Märchen...
Die
vertauschte Braut im Märchen gibt mir Rätsel auf. Klar die Magd ,
Zofe, Kammerjungfer , wie auch immer , will nicht immer nur die
zweite Geige sein, will nicht immer nur dienen und herumgeschubst
werden.
Aber
woher dieser große Groll auf die Königstochter? Richtiger Hass
schlägt ihr ja entgegen und am Ende bedroht sie sie sogar mit Mord,
wenn sie was verraten würde. So richtig schlüssig ist das nicht,
finde ich. Warum gibt man seinem einzigen Kind auch nur die Zofe mit
auf diesen langen beschwerlichen Weg? Mehrere Tage müssen die
unterwegs gewesen sein. Und das ohne eine Wache , ohne einen Ritter
zum Schutz? Zwei Frauen ganz allein? Da hilft das Tuch mit den
Blutstropfen der Mutter auch nicht wirklich weiter.
Ich
finde das ganze Märchen irgendwie konstruiert , als fehlte was.
Es
ist ein finsteres Märchen, der arme Fallada, der einzige Verbündete
, Freund der Königstochter endet so tragisch an der Wand in dem
finsteren Tor . Sie selber sagt kein Wort über den Betrug, still und
demütig nimmt sie alles hin und erträgt diese Ungerechtigkeit ,
die zum Himmel schreit. Nur durch Fallada wiederum, der einzige mit
dem sie spricht , kommt die Wahrheit ans Licht. Erinnert mich ein
bisschen auch Brüderchen und Schwesterchen...
Was
will uns das Märchen sagen? Das die Wahrheit immer raus kommt? Wer
Recht hat soll auch Recht kriegen? Schön wärs!
Schwierig...aus
mütterlicher Sicht würde ich sagen: „ Es kommt der Tag, an dem
musst du deine Kinder loslassen. Ziehen lassen. Dein Einfluss nimmt
ab(nur noch Blutstropfen..) .
Es
kommt im Leben immer anders als du denkst und manchmal kannst du so
blöd gar nicht denken , wie es kommt. Aber hab Vertrauen , in dein
Kind, auf Gott, auf deine Werte und Hoffnungen die du ihm mitgegeben
hast. Am Ende wird es gut sein...vielleicht nicht immer auf dem
geraden Weg. Aber wer will den schon gehen, das ist doch langweilig!!
Meine
Gans , soll ganz groß rauskommen . Nach Weihnachten ist vor
Weihnachten! Dieses Weihnachten möchte ich gern mit meiner Klasse
die Weihnachtsgans Auguste als Puppentheater spielen. Neben den
Märchen , ist auch das Puppentheater eine große Leidenschaft von
mir. Und die Weihnachtsgans Auguste ist ein Klassiker aus meiner
Kindheit schon . Seit ich mal vor vielen Jahren eine
Puppentheateraufführung davon gesehen habe, möchte ich das seither
selber gern mal verwirklichen.
Ein
paar „ Schauspieler „ fehlen noch, aber den Anfang macht die
Auguste selber.
Bühne
frei für meine „Gustie“. Einmal mit vollem Gefieder und einmal
„nackig“ mit Pullover. Ich freu mich jetzt schon auf das
Puppenspiel!!
In
diesem Sinne schließe ich ab mit der Märchenrunde und schauen wir
mal wie es hier in meinem Blog weitergeht, was ihn trägt, was er
beinhalten soll in Zukunft. Vielleicht erfinde ich den Blog (mich)
nochmal ganz neu...wer weis...
Danke
liebe Maika für diese wunderbare Aktion und wir sehen uns, wenn mich
das Fernweh packt, mit dem Finger auf der Landkarte.
Liebe
Grüße Sandy.